SOMA: Yen Chun Lin

Für SOMA präsentiert die Künstlerin Yen Chun Lin eine neue Soundarbeit, die die interspezifische Kommunikation durch Stille und Klang erforscht. Was Stille für den Menschen bedeutet, deckt sich nicht unbedingt mit der Wahrnehmung anderer Wesen. Schlangen etwa nehmen nicht nur Luftschall wahr, sondern auch Bodenvibrationen. In ihrem Traum erschien ihr eine kleine, feuchte, schwarze Schlange, die Gefühle und Erinnerungen in Stille vermittelte. Entstanden durch Traumhören und die Einstimmung auf nicht-menschliche Frequenzen, trägt das Werk einen interspezifischen Atem durch Paiwan-Flöten — wobei Schlange und Mensch in einem einzigen, synchronisierten Atem vereint werden — und verwandelt den Raum in einen stillen, immersiven Kokon, in dem Klang zu einer gemeinsamen Sprache zwischen den Dimensionen wird.

Yen Chun Lin ist eine in Berlin lebende taiwanische Künstlerin, deren Praxis sich im Zustand des Fallens bewegt — des Fallens in den Schlaf, ins Erwachen, ins Unbekannte. In ihrem Synsleep Listening Experiment begegnete sie einer Libelle. Von diesem zarten Begleiter geführt, erforscht sie verschiedene nuancierte Zustände des Seins und Werdens innerhalb ihrer geteilten Umge-bungen. Diese Begegnungen werden zu Portalen, durch die sie sich auf die feinen Schwingungen des Daseins und die sich verschiebenden Ränder der Wahrnehmung einstimmt. Yen konzentriert sich auf den fragilen und sinnlichen Raum von Klang und Bewusstsein. Oft inspiriert von den hypnotischen und zugleich weckenden Rhythmen der Natur, laden ihre Klangkompositionen das Publikum dazu ein, in einen kollektiven Traum einzutreten. Ihre Werke wurden unter anderem im Institute of Contemporary Arts London, im Taipei Fine Arts Museum, bei MONOM Berlin, Creamcake Berlin, Norbergfestival, SAVVY Contemporary, Skanes Konstförening Malmö und im CAC Vilnius ausgestellt und aufgeführt.

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